Donnerstag, 25. November 2010

Stuttgart 21 – Das Projekt – der Widerstand – die Folgen

Ein Abend mit Hintergrundinfos, Videos und anderen Beiträgen

Mittwoch 15. Dezember um 20 Uhr im SIKS (Stadtteilinitiative Koblenzer Straße), Koblenzer Str. 9 (Ffm-Gallus)

Mit dem Infrastrukturprojekt "Stuttgart 21" versuchen die Deutsche Bahn und die baden-Württembergische Landesregierung gegen den Willen der Bevölkerung ein Prestigeprojekt ohne jeden verkehrspolitischen Nutzen durchzusetzen. Das gesamte Vorhaben würde in Verbindung mit einer kurzen Schnellbahnstrecke nach Ulm mindestens 9 Milliarden Euro verschlingen. Geld, das bundesweit fehlen würde, wo es wirklich gebraucht wird.

Stuttgart 21 ist nicht zuletzt ein Privatisierungsprojekt, mit dem 100 Hektar Grund und Boden in bester innerstädtischer Lage aus öffentlichem Eigentum (erst Bahn, dann Stadt Stuttgart) an Investoren und Spekulanten verkauft würden. Um diesen Coup zu ermöglichen, muss das Gleisfeld hinter dem Bahnhof frei gemacht werden. Dazu soll ein funktionierender oberirdischer Kopfbahnhof durch einen vorne und hinten nicht durchdachten unterirdischen Durchgangsbahnhof und 33 km Tunnelstrecken ersetzt werden. Statt bestehende Engpässe zu beseitigen, würden neue geschaffen.

Gegen dieses Projekt hat sich vor allem in den letzten Monaten massiver Widerstand formiert, eine bunte Kultur des Protests und des zivilen Ungehorsams entwickelte sich. Dass diese für viele von uns überraschende und teilweise auch inspirierende Entwicklung nicht von ungefähr kommt, sondern eine längere Vorgeschichte hat, zeigt unser Referent mit Hintergrundinfos, Bild- und Tonbeiträgen. Wir wollen an diesem Abend Zusammenhänge aufzeigen, die kreativen Seiten des Widerstands gegen Stuttgart 21 mit in den Vordergrund stellen und die Perspektiven diskutieren.

Veranstaltet von: IWW Frankfurt/M




Freitag, 3. September 2010

Die große Wut und die kleinen Schritte

Gewerkschaftliches Organizing zwischen Protest und Projekt

Buchvorstellung und Diskussion mit Peter Birke (Autor und Historiker, Hamburg)

Montag 27. September um 20 Uhr im SIKS (Stadtteilinitiative Koblenzer Straße)
Koblenzer Str. 9 (nahe S-Bahn-Station-Galluswarte)

Die Gewerkschaften verlieren seit Jahren in vielen Ländern an Einfluss und Mitgliedern. In den USA wurde dieser Krise mit Techniken der Organisierung begegnet, die zuvor in den Kämpfen der radikalen Linken und der sozialen Bewegungen erprobt worden waren. Als internationales Vorbild gelten dabei häufig die Protestaktionen der GebäudereinigerInnen in Los Angeles zu
Beginn der 1990er Jahre. Ihre »Justice for Janitors«-Aktionen wurden durch den Film »Bread and Roses« von Ken Loach weithin bekannt und stilbildend.

Seitdem hat der Traum von einer Erneuerung der Weltgewerkschaftsbewegung wieder Auftrieb erfahren, und Organizing wurde in Gewerkschaften und sozialen Bewegungen zum neuen Zauberwort. Aber was ist Organizing überhaupt? Und sind die Methoden, die ein Teil der US-Gewerkschaftsbewegung entwickelt hat, überhaupt übertragbar? Was können wir aus den transnationalen Erfahrungen in anderen Ländern – wie Südafrika und Südkorea – lernen? Welche Widersprüche bestehen zwischen dem »Eigensinn« der Kämpfe und der institutionellen Logik der Gewerkschaften? Und wie kann die Wut über sich verschlechternde Arbeits- und Lebensbedingungen in alltägliches, kollektives Handeln jenseits von Vereinzelung und Konkurrenz der ArbeiterInnen untereinander verwandelt werden?
Das Buch von Peter Birke rekonstruiert die Genese des Organizing im transnationalen Maßstab und berichtet über aktuelle Erfahrungen in einigen deutschen Organizing-Projekten. Darüber und über die Möglichkeit der Entwicklung selbstorganisierter Organizing-Konzepte von unten wollen wir gerne mit dem Autor und den TeilnehmerInnen der Veranstaltung diskutieren.

Veranstaltet von:
Industrial Workers of the World
Allgemeine Ortsgruppe Frankfurt

In Kooperation mit: Rosa-Luxemburg-Stiftung Hessen

Montag, 21. Juni 2010

Opel-Krise ohne Ende – Alternativen zu Co-Management und Standortnationalismus?

Informations- und Diskussionsveranstaltung mit Wolfgang Schaumberg von »Gegenwehr ohne Grenzen« (GoG),
unabhängige Betriebsgruppe bei Opel Bochum

Mittwoch 30. Juni um 19.30 Uhr im SIKS (Stadtteilinitiative Koblenzer Straße e.V.),
Kob
lenzer Str. 9 (nahe S-Bahn-Station Galluswarte)

10 000 Arbeitsplätze weniger und rund 1,3 Mrd. Euro – das ist der Preis, den die Opel-Beschäftigten in den nächsten fünf Jahren europaweit für die Opel-Sanierung zahlen sollen. Zwei Drittel der Beiträge tragen die MitarbeiterInnen an den deutschen Standorten in Bochum, Eisenach, Kaiserslautern und Rüsselsheim. Der Betriebsrat wirft Opel-Chef Reilly Entscheidungen nach Gutsherrenart vor. Allerdings haben Konzernbetriebnsrat und Gewerkschaft während der Opel-Krise selbst nicht gerade eine gute Figur gemacht und sich mit ihren Verlautbarungen voll in den Dienst des Unternehmens gestellt.
»Gegenwehr, das müssen wir schon selber tun«, lautet ein zentrales Motto, mit dem die basisgewerkschaftliche Gruppe »Gegenwehr ohne Grenzen« (GoG) bei Opel-Bochum seit 38 Jahren mit ihrem kämpferischen Kurs keinen Konflikt mit dem Management und der Gewerkschaftsbürokratie scheut. Die GoG organisiert sich gegen Standortnationalismus und Verzichtslogik. Ein großer Teil der Belegschaft, die mit Verzicht auf Lohnerhöhungen und Kurzarbeit schon lange für die Krise zahlt, folgt momentan mit der Faust in der Tasche dieser Standortlogik. Wie lange noch? Je weniger die Bochumer Opel-Belegschaft ihre Forderungen an eine »Opel-Rettung« knüpft, je mehr also ein Überleben auch ohne Opel gefordert wird, zusammen mit den anderen Krisenopfern, desto größer ist die Chance, dass eine breite betriebs- und branchenübergreifende Protestbewegung der Lohnabhängigen entsteht.

Wolfgang Schaumberg wird die Analyse der Gruppe zur Krise in der Automobilindustrie und den Perspektiven einer klassenkämpferischen und antikapitalistischen Betriebslinken darstellen. In diesem Zusammenhang wird auch eine Bilanz der betrieblichen und sozialen Auseinandersetzungen der letzten Jahre, etwa des »wilden Streiks« 2004 im Bochumer Opelwerk und die kritische Betrachtung der Rolle der Gewerkschaften eine Rolle spielen. Wir
freuen uns auf eine spannende und kontroverse Diskussion.

Donnerstag, 11. Februar 2010

EUREST schmeckt uns nicht - internationaler Aktionstag auch in Frankfurt


Mitglieder der Allgemeinen Ortsgruppe und der EREST-Betriebsgruppe der IWW versammelten isch vor der Commerzbank in der Kleyerstraße, um sich mit den gemobbten Betriebsräten der Kantine im Kölner Ford-Entwicklungswerk zu solidarisieren. Danach verteilten Wobblies Flugblätter u.a. vor der Commerzbank-Zentrale.

Weitere Infos und Updates zum EURTEST-Aktionstag unter http://www.wobblies.de/?p=490